Einst ratterten hier Maschinen, wurden Lokomotiven repariert oder hoben Zeppeline und Flugzeuge ab, heute haben auf den historischen Industriearealen Oldtimer, Supercars, Luxusfahrzeuge, Motorräder und alles, was dazugehört, ein neues Zuhause gefunden. Die Sprache ist von der Motorworld Group, die mittlerweile in fünf europäischen Ländern automobile Erlebniswelten entwickelt, baut und betreibt. Motorworld-Gründer Andreas Dünkel gewährt einen Einblick in das Erfolgskonzept, spricht über die Stärken von Familienunternehmen, die Auswahlkriterien für Immobilien sowie sinnvolle Quartiersentwicklungen.
„Raum für mobile Leidenschaft“ – das Motto ist Programm. 2009 nahm die Idee mit der Motorworld Region Stuttgart in Böblingen ihren Anfang, als die Motorworld Group den ehemaligen Flughafen von Württemberg in einen attraktiven Ort für Mobilität, Fahrkultur, Lifestyle und Events verwandelte. „Als ich die denkmalgeschützten Hallen des brachliegenden Flughafens damals gesehen habe, war für mich sofort klar, dass besondere Fahrzeuge hierhergehörten“, so Andreas Dünkel, Gründer und Vorsitzender der Motorworld Group. Er siedelte Händler und Werkstätten für Klassiker, Supercars, Motorräder und passende Lifestyle-Produkte an, baute rund um die Uhr zugängliche Glasboxen für Liebhaberfahrzeuge und ergänzte dieses Angebot mit attraktiver Gastronomie sowie einem Hotel und Eventflächen in jeglicher Größenordnung.
Damit war der Grundstein gelegt. In den Folgejahren expandierte die Motorworld Group dynamisch und brachte im wahrsten Sinne des Wortes richtig PS auf die Straße. Mittlerweile zählt die Unternehmensgruppe elf Standorte in fünf europäischen Ländern – in Deutschland und der Schweiz, Spanien, Luxemburg und Bulgarien. Flaggschiffe sind die automobilen Erlebniswelten in München und Köln sowie in den Regionen Stuttgart und Zürich. Weitere gibt es in Berlin, im Ruhr- und Rhein-Main-Gebiet sowie in Metzingen. Die Motorworld Mallorca und die Motorworld Luxembourg eröffnen noch dieses Jahr, der Standort in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ist in Planung.
Ein wichtiger Eckpfeiler des Konzepts: Bei der Entwicklung der Motorworld-Zentren stehen die Wiederbelebung denkmalgeschützter Immobilien und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt – eine Kombination aus Traditionspflege und innovativer Stadtentwicklung.
Familientradition als Fundament
Doch speziell die Entwicklung von historischen Industriearealen stellt eine besondere Herausforderung dar. Andreas Dünkel ist diesbezüglich gut gewappnet, verfügt über eine Expertise, die über Generationen entstanden ist. Denn die Familie Dünkel ist bereits seit vielen Jahren im Baugewerbe tätig. Die Geschichte begann 1930, als Ferdinand Dünkel ein Kieswerk im oberschwäbischen Schemmerhofen gründete. Im Laufe der Jahre wuchs das Familienunternehmen, diversifizierte sich und engagierte sich im Bau- und Immobiliengeschäft. Mittlerweile ist bereits die vierte Generation in führenden Positionen der Unternehmensgruppe Dünkel tätig, aus der auch die Motorworld Group hervorgegangen ist.
„Als Unternehmerfamilie denken wir in Generationen, nicht in Quartalszahlen. Der Erfolg liegt in der Kombination aus Weitsicht, unternehmerischer Verantwortung und Leidenschaft“, so Andreas Dünkel. Diese langfristige Perspektive ermöglicht nachhaltige Investitionen, die über bloße wirtschaftliche Gewinne hinausgehen. Statt sich von schnellen Trends leiten zu lassen, verfolgt die Familie Dünkel den Ansatz, stabile Strukturen zu schaffen, die an die kommenden Generationen übergeben werden können.
Zu den stabilen Strukturen zählen auch jahrzehntelange Partnerschaften mit namhaften Unternehmen. Zudem hebt Andreas Dünkel die Bedeutung seiner rund 300 topqualifizierten Mitarbeitenden hervor, die die Motorworld Group engagiert weiterentwickeln und fit für die Zukunft machen.
Nachhaltige Immobilienprojekte mit Herz und Verstand
Doch was genau treibt die Motorworld Group an? Es ist die Kombination aus Immobilienexpertise und der Leidenschaft für Mobilität. „Wir prüfen jedes Projekt sorgfältig, ob es sich in unseren Bestand einfügt. Entscheidend sind dabei Lage, Größe und Nutzungsmöglichkeiten“, erläutert Andreas Dünkel. Die Anforderungen sind komplex: eine gute Verkehrsanbindung, genügend Platz für Handel, Werkstätten, Gastronomie, Hotel und Events sowie ausreichend Parkmöglichkeiten. „Dabei sollten die Flächen flexibel nutzbar sein, damit sie sich bei Bedarf umwidmen lassen“, ergänzt der Immobilienexperte.
Herausforderungen wie der Erhalt historischer Bausubstanz und die Integration moderner Infrastruktur meistert die Motorworld Group mit viel Fingerspitzengefühl und Innovationsgeist. Ein Beispiel dafür ist die Motorworld München: Auf dem Gelände eines ehemaligen Bahnausbesserungswerks entstand eine automobile Erlebniswelt, die mit Fotovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerken ausgestattet ist und damit jährlich 780 Tonnen CO2 einspart. Die gesamte Unternehmensgruppe Dünkel kommt sogar auf über 10.000 Tonnen eingespartes CO2 pro Jahr.
Leidenschaft für Mobilität Die Wurzeln der Motorworld Group und die Leidenschaft für Mobilität reichen tief in die Familiengeschichte zurück. „Mein Großvater war bereits vor 80 Jahren Partner von Mercedes-Benz, daraus entstand dann die Autohaus Biberach GmbH. Später legte mein Vater den Grundstein für die Liebe zu Klassikern“, erinnert sich Andreas Dünkel. Diese Passion, die die Mitglieder der Familie Dünkel in die Wiege gelegt bekommen, wurde zur Triebfeder für die Motorworld Group.
Eventlocations: Immobilien, die leben
Das Spektrum der Motorworld-Standorte geht jedoch weit über das Angebot von Mobilität – Handel, Werkstätten, Car Storage – hinaus. So spielen Eventflächen ebenfalls eine Schlüsselrolle bei dem Erfolgskonzept. In den multifunktionalen Hallen einiger Motorworld-Standorte können genau wie auf den Arealen Veranstaltungen mit bis zu 15.000 Gästen stattfinden – von Messen und Ausstellungen über Tagungen und Events bis hin zu Konzerten und sportlichen Wettkämpfen. Entertainmentangebote, Gastronomie und ein Hotel schaffen jeweils zusätzliche Synergien.
Insbesondere in groß angelegten Quartiersentwicklungen wie auf dem historischen Flughafen Köln-Butzweilerhof oder dem ehemaligen Maggi-Werk in Kemptthal nahe Zürich tragen solche multifunktionalen Zentren zu einer nachhaltigen Stadtplanung bei. Sie ziehen Besucher, Unternehmen und Investoren gleichermaßen an und erhöhen die Attraktivität von Standorten.
Appell an die Branche
„Ich würde mir wünschen, dass mehr Unternehmen nachhaltige und zukunftsorient ierte Projekte in den Fokus rücken“, sagt Andreas Dünkel. „Die Bau- und Immobilienbranche hat das Potenzial, mit innovativen Konzepten Zeichen zu setzen. Be the motor, change the world.“ Die Motorworld Group lebt diese Verantwortung vor: Von der Nutzung regenerativer Energien über die flexible Gestaltung von Flächen bis hin zur Erhaltung historischer Bauten – jedes Projekt ist darauf ausgelegt, langfristigen Mehrwert zu schaffen.
Die Zukunft im Blick
Die Motorworld Group stellt heute in ihrer Gesamtheit das weltweit größte Oldtimer- und Sportwagenzentrum dar und bildet mit über 40 der wertvollsten und exklusivsten Fahrzeugmarken das Marken-Who-is-Who der gesamten Mobilitätsbranche ab. Als nächster großer Schritt stand im April 2025 die Eröffnung der ersten Motorworld in Spanien an. „Die Motorworld Mallorca ist eine neue Destination, die nicht nur die Herzen von Automobil-Enthusiasten höherschlagen lässt, sondern auch diejenigen anspricht, die nach einem außergewöhnlichen Veranstaltungsort suchen. Der Standort vereint alles, was unser Konzept so einzigartig macht: eine interessante Architektur, eine erstklassige Lage, attraktive Eventflächen und viel Raum für mobile Leidenschaft“, so Andreas Dünkel. „Und das alles auf einer der schönsten Inseln der Welt.“
Fotos: Motorworld, Rauschenberger Catering, Kay-Uwe Fischer, Kay MacKenneth, Alexander Babic