Der Markt für Logistik- und Industrieimmobilien in Bremen und dem direkten Umland hat das erste Halbjahr 2020 erfolgreich abgeschlossen. Mit einem generierten Flächenumsatz von rund 138.000 Quadratmetern zeigt sich der Markt stabil – lediglich 3 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahr. Die Corona-Krise war spürbar, hatte jedoch eher geringfügigen Einfluss: Es gab zunächst ein kurzfristiges Hoch für Flächenanfragen – dieses hat sich jedoch auch schnell beruhigt und wieder auf dem bisherigen Nachfrageniveau eingependelt. Allerdings sind die Auswirkungen langfristig noch nicht vorhersehbar.
Die fünf größten Flächenumsätze kamen zusammen auf rund 75.000 Quadratmeter und waren daher wieder marktprägend. Dabei war der Mietvertrag über ca. 23.000 Quadratmeter Neubaufläche an den Logistikdienstleister Duvenbeck Logistics Europe an der Hansalinie der größte Abschluss im ersten Halbjahr.
Auffällig ist, dass lediglich 8 Prozent der gesamten registrierten Flächenumsätze im Umland getätigt wurden. Auf den Bremer Stadtbereich entfielen folglich 92 Prozent. Hintergrund ist, dass mittlerweile auch im Umland die verfügbaren Großflächen alle vom Markt absorbiert wurden und das Angebot nun auch hier deutlich knapper ist.
Aller Voraussicht nach werden sich Warenströme und das Lagerverhalten nachhaltig an die gegenwärtige Situation anpassen, sodass mittelfristig eine wachsende Flächennachfrage sowohl in den zentralen innerstädtischen Lagen als auch in den Randlagen Bremens insgesamt möglich ist. Gründe sind neben einer vermehrten lokalen Warenbevorratung die gewachsene Akzeptanz des Onlinehandels. Bereits jetzt werden vermehrt Anfragen von beispielsweise medizinisch und pharmazeutisch versorgenden Unternehmen für kurzfristig verfügbare Mietflächen registriert. Lagerkapazitäten sollen hier zeitnah ausgebaut werden, ebenso bei vielen Pharmalogistikern und Onlinehändlern.
Ausblick: Auch wenn das Angebot an spekulativen Neubauflächen durch einige anstehende Projektentwicklungen in diesem Jahr etwas größer ausfällt, bleibt ein Hauptproblem die geringe Leerstandsquote, welche die freien Kapazitäten folglich weiter begrenzt. Das Gesamtjahresergebnis könnte bis zu 220.000 Quadratmeter erreichen.