„Wir haben angefangen in einem Jahr, als der FC Bayern München nicht Meister wurde, somit schließt sich heute quasi der Kreis.“ Es ist Donnerstag, der 18. April 2024, kurz vor 19 Uhr, als Klaus Filbry die ersten Grußworte an die Gäste der Abendveranstaltung sowie die Teilnehmenden der 11. Auflage des gemeinsam von Robert C. Spies und dem SV Werder Bremen ausgerichteten Benefiz-Golfturniers richtet. Der Vorsitzende der Geschäftsführung beim SV Werder Bremen will vor allem die lange Tradition des Events hervorheben – und garniert dies gekonnt mit einer kleinen Spitze gegen den Rekordmeister aus München. Pardon: Vizemeister aus München. Der Rahmen dafür ist genau der richtige, ist die Abendveranstaltung im Anschluss an das Turnier im Club zur Vahr e.V. in Bremen-Schwachhausen doch in jedem Jahr geprägt durch Lockerheit und ein entspanntes Miteinander, was das wirklich Wesentliche jedoch nie in den Hintergrund rücken lässt. Später dazu mehr.
Der Golfsport ist ein Outdoor-Sport. Und so wurde auch in diesem Jahr viel über das Wetter gesprochen, das sich zusammengefasst zwar recht frisch, dafür aber weitestgehend trocken präsentierte. Und selbst wenn sich der blaue Himmel dann doch einmal betrübte, sei es das humorvolle sportliche Geschehen auf dem Grün gewesen, das für sonnige Stimmung gesorgt habe, so der Präsident des Club zur Vahr e.V. Hans-Dieter Lampe, der im Zuge seiner Begrüßungsworte auch der Sommerfeld AG für die tolle Platzpflege trotz widriger Wetterumstände dankte. In der Gesamtheit mache eine große fröhliche Gemeinschaft das Turnier aus, die jedes Jahr aufs Neue für einen tollen Tag sorge. Wahre Worte, die dem wechselhaften Aprilwetter selbstbewusst entgegen strahlten.
David Müller, Geschäftsführer beim Club zur Vahr e.V., Klaus Filbry, Jens Lütjen und Hans-Dieter Lampe (v.l.) zu Beginn der Abendveranstaltung // Foto: Robert C. Spies
Strahlend erschien auch Jens Lütjen auf der Bühne, geschäftsführender Gesellschafter bei Robert C. Spies, dem die Freude über den gelungenen Golftag zu Beginn der Abendveranstaltung förmlich ins Gesicht geschrieben stand. Sein Dank richtete sich vor allem an die Teams im Hintergrund: Mit viel Engagement, Herzlichkeit und Begeisterung sowie einem guten Gefühl für das Miteinander würden sie stets den passenden Rahmen kreieren, um zusammenzukommen, zu golfen, zu lachen und selbstverständlich um Gutes zu tun. Dass so manche:r Spieler:in an diesem Tag bereits zum 11. Mal dabei war, bestätigt auf schöne Weise seine Ausführungen.
Apropos Gutes tun: Auch in diesem Jahr kann sich die finale Spendensumme durchaus sehen lassen, die sich traditionell aus der Teilnahmegebühr für das Golfturnier, einer Versteigerung von Partner-Preisen und der generellen Spendenbereitschaft aller Gäste zusammensetzt: Stolze 15.540 Euro kommen nun der Initiative SPIELRAUM des SV Werder Bremen zugute – und damit vor allem Kindern und Jugendlichen in Bremen und Umgebung. Denn SPIELRAUM hat sich zum Ziel gesetzt, ihnen 365 Tage im Jahr den Zugang zu Sportangeboten zu ermöglichen. Ein nachbarschaftliches Netzwerk, das durch gemeinsames Sporttreiben schnell entstehen kann, würden viele Kinder heute leider gar nicht kennen, dabei sei es äußerst wichtig für den Aufbau sowie den Erhalt sozialer Bindungen und Kompetenzen, so Henrik Oesau von der SV Werder Bremen Stiftung.
Die Teilnahmegebühr für das Golfturnier floss ebenso in die finale Spendensumme wie private Spenden und die Erlöse der Versteigerung. // Foto: Robert C. Spies
Genau hier setzt SPIELRAUM an und versucht, Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung und/oder Fluchterfahrung Zugang zum Sport, zum Beispiel durch wöchentliche Bewegungsangebote oder regelmäßige Events, zu ermöglichen. Darüber hinaus bildet und qualifiziert der SV Werder Bremen gemeinsam mit Netzwerkpartnern junge Menschen aus, um selbst Verantwortung zu übernehmen und neuen jungen Generationen das Sporttreiben zu ermöglichen. Jeder einzelne Spielraum, der durch die Kooperation mit Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen entsteht, kann das Leben junger Menschen also nachhaltig verbessern. Und davon kann es zweifelsohne nie genug geben. Klasse. In diesem Jahr wird die Spendensumme übrigens vor allem in die Mädchenförderung einfließen, denn es brauche mehr weibliche Vorbilder, so Oesau weiter. Der zustimmende Applaus des Publikums ließ hier nicht lange auf sich warten.
Um den Sport, genauer gesagt den Fußball, ging es dann auch namensgetreu beim anschließenden Sporttalk, bei dem Geschäftsführer Frank Baumann und sein designierter Nachfolger Clemens Fritz Einblicke in die aktuelle Situation des SV Werder Bremen gaben. So habe man aus den vergangenen Spielen wichtige Lehren gezogen; es sei nun einfach nicht der Moment, um an sich zu zweifeln, sondern um konsequent nach vorne zu schauen. Der Teamzusammenhalt sei jetzt wichtiger denn je, da waren sich die beiden Verantwortlichen einig.
Dementsprechend fand man sehr wohlwollende Worte für Ole Werner, der durch seine ruhige Art und hohe Vermittlungskompetenz die Mannschaft zu stabilisieren wisse. Der Verein sei immer dann stark gewesen, wenn er am Trainer festgehalten habe, daher werde man auch weiterhin diesen Posten nicht allein an den Spielergebnissen messen.
Gut 150 Golfer:innen und Gäste trugen zum Erfolg des Turniers bei. // Foto: Robert C. Spies
Und Frank Baumann, dessen Abschied kurz bevorsteht? Natürlich sei er noch fokussiert, das Verabschieden von Spielern und Vereinsführung sei aber ebenfalls in vollem Gange. Vor allem die Ruhe und die Besonnenheit sowie das Vertrauen, dass man auch Fehler machen darf, werde sich Fritz von ihm abschauen. Baumann ergänzt mit einem Augenzwinkern, dass er ja nur aufhöre, um endlich besser im Golf zu werden. Löst hier womöglich eine große Karriere im Golfsport eine großartige sportliche Leistung im Fußball ab? Nur das Beste ist ihm auf jeden Fall für den weiteren Weg zu wünschen.
Einen dürften die golfbezogenen Ambitionen innerhalb der sportlichen Führung des SV Werder Bremen auf jeden Fall ganz besonders freuen, nämlich Jens Lütjen. Bereits bei seinen Begrüßungsworten regte er an, dass doch endlich auch Klaus Filbry ins Golf- und Turniergeschehen einsteigen solle. Ob dies reicht, um Filbry aufs Grün zu bekommen, bleibt abzuwarten; der Vorfreude aufs nächste Jahr tut diese ungewisse sportliche Teilnahme allerdings keinesfalls einen Abbruch. Denn auch wenn sich im Kontext der deutschen Fußballmeister an diesem 18. April ein Kreis geschlossen hat, bleibt dieser wohl vorerst der einzige. Beim Betrachten der Teilnehmenden und Gäste während des Tages, beim Hören auf das Gesagte und beim Fühlen der allgegenwärtigen Stimmung wird nämlich schnell klar, dass mit dem gemeinsamen Benefizgolfturnier der beiden Bremer Institutionen noch keiner abgeschlossen hat. Gut so.
Schauen Sie sich hier auch gerne unser Recap-Video an.
Die Vorfreude auf die zwölfte Auflage wächst bereits von Tag zu Tag. // Foto: Robert C. Spies